Promotionskolleg KONTUREN EINER NEUEN WELTORDNUNG
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Bettina Benzing

 

Hochschule: Universität der Bundeswehr München

 

Studienabschluss: M.A. International Relations / Peace and Conflict Studies

 

Promotionsthema: Friedensbildung im Kontext alltäglicher Gewalt. Zur Legitimation von Gewalt in Postkonfliktgesellschaften am Beispiel Kolumbiens (Peacebuilding in Times of Everyday Violence. A Critical Analysis of the Colombian Peace Process)

Abstract des Dissertationsprojekts:

 

Bettina Benzing untersucht Legitimationsmechanismen fortdauernder Gewalt in (Post-) Konfliktgesellschaften am Fallbeispiel Kolumbiens. Unter Postkonfliktgesellschaften versteht sie Gesellschaften, welche sich in einem Transformationsprozess befinden. Konkret sind hierbei Länder gemeint, die noch stark durch einen Konflikt geprägt sind, in denen gleichzeitig aber bereits Signale der Friedenskonsolidierung bestehen. Kolumbien befindet sich derzeit nach mehr als 50 Jahre bewaffneten Konflikts in einem Friedensprozess mit den letzten verbliebenen parastaatlichen Gruppen, der FARC und der ELN. Trotz der Erfolge bei den Verhandlungen in Havanna zwischen der kolumbianischen Regierung und den Paramilitärs stehen die Chancen für ein Ende der Gewalt in Kolumbien eher schlecht, da alltägliche Gewalt unverändert vorherrschend ist und die Bemühungen um Frieden torpediert.

 

Postkonfliktgesellschaften wie Kolumbien weisen durch zahlreiche Einflussfaktoren häufig ein anhaltend hohes Gewaltniveau auf, das einen nachhaltigen Frieden gefährden kann. Es stellt sich daher die Frage, durch welche Faktoren ein hohes Gewaltniveau begünstigt wird und wie diese transformiert werden können.

 

Mit Rückgriff auf Niklas Luhmann und Dirk Baecker versteht Benzing Gewalthandlungen als Kommunikationsstruktur, die sich in einer Gesellschaft durch einen Jahrzehnte dauernden Konflikt verändert hat. Gewalt kann zu einem gewohnten Kommunikationsmuster werden, das – sofern es nicht nur im Einzelfall auftritt – gewaltfreie Kommunikationsmechanismen verdrängt.

 

Eine Forschungslücke besteht bei der Bestimmung der Legitimationsmechanismen von Gewalt. Mit der Identifizierung dieser Mechanismen könnte es möglich werden gezielt Gegenmaßnahmen anzusteuern, um so Gewalt zu delegitimieren. So möchte Benzing aus den Forschungsergebnissen Rückschlüsse für eine mögliche Verbesserung von Peacebuilding-Maßnahmen ziehen.

Lebenslauf:

 

Werdegang:

  • 2006-2009 B.A. Sozialwissenschaften, Philipps-Universität Marburg
  • 2009-2011 M.A. Internationale Studien / Friedens- und Konfliktforschung, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 2012 GIZ Landesbüro Ägypten, Management Assistance
  • 2013-heute Promotionsstudentin

 

Berufliche Qualifikationen:

  • 2009-2011 Werksstudentin GIZ, Abt. Frieden und Sicherheit, Eschborn
  • 2011 Wissenschaftliche Hilfskraft, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Programmbereich 4: Herrschaft und gesellschaftlicher Frieden
  • Seit 2012 Redaktionsmitglied Bretterblog (thematischer Schwerpunkt: Internationale Beziehungen)
  • 2013 Dozentin für politische Bildung, Bundeswehr

 

Sprachen:

  • Deutsch, muttersprachlich
  • Englisch, fließend
  • Französisch, fließend
  • Arabisch, Grundkenntnisse

Kontaktdaten:


Bettina Benzing, M.A.

Universität der Bundeswehr München

Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften

Doktorandin am Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung

Werner-Heisenberg-Weg 39

85577 Neubiberg

Email: bettina.benzing@unibw.de

Kontakt

Till Florian Tömmel M.A. M.Sc.

Koordinator des Promotionskollegs


Telefon: ++49-(0)89-6004-2742
Fax: ++49-(0)89-6004-4460
E-Mail: till.toemmel@unibw.de

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